Januar: Kopfüber und immer unter Zeitdruck………….

der Kleiber, er ist ein sehr interessanter Zeitgenosse mit vielen besonderen Eigenschaften. Kleiber klettern gerne an Baumstämmen auf und ab, dabei hält der obere Fuß mit den Krallen das Körpergewicht, während sich der untere abstützt. Abwärts  schafft er es sogar kopfüber, was ihm  kein anderer Vogel nachmachen kann.

Der Kleiber ist am schwarzen Augenstreifen und dem kleinen, kräftigen Meißelschnabel zu erkennen. Der Gesang des Männchens tönt im Verhältnis zu seiner Körpergröße relativ laut. Gelegentlich ahmt er auch andere, stärkere Vögel wie beispielweise den Grünfink nach. Damit verteidigt er sein Revier mit Nachdruck.
Als Höhlenbrüter ist der Kleiber auf alte Bäume mit natürlichen Baumhöhlen angewiesen. Gerne verwendet er auch alte Spechthöhlen, die er dann „renoviert“. Mit Vorliebe sucht er recht große Bruthöhlen aus, was dann eine längere Renovierung bedeutet. Damit andere Vögel nicht mehr in die Höhle hinein können, verklebt das Weibchen den Eingang mit einem Art Leim, so dass das Loch nur noch für die eigenen Artgenossen geeignet ist. Gleichzeitig ist das Nest so auch vor Madern und Krähen geschützt. Dafür benötigt er bis zu 1,5 kg Lehm. Wenn man bedenkt, das er in seinem Schnabel weniger als ein Gramm transportieren kann, kommen unzählige Flüge zur Baustelle zusammen. Dieser Vorgang wird auch als „Kleiben“ bezeichnet, was so viel wie „Kleben“ bedeutet und dem Kleiber seinen Namen gab.
Mit seinem Schnabel können sie auch vorhandene Baumlöcher vergrößern oder harte Früchte aufhacken. Dabei klemmen sie die Früchte in Spalten der Rinde und bearbeiten sie mit scharfen Schnabelhieben. Der hämmernde Laut klingt ähnlich wie wenn ein Specht die Rinde bearbeitet. Dadurch erhielt der kleine Vogel im Volksmund den Namen „Spechtmeise“. Im Sommer ernährt er sich hauptsächlich von Insekten, im Winter von Samen und Nüssen.

In unserem Futterhäuschen ist der Kleiber ein regelmäßiger Gast. Wenn er auftaucht, strotzt er nur so vor Selbstbewusstsein. Er schlägt kurz Kravall, damit die Konkurenz sich trollt- was sie in der Regel auch tut-, schnappt sich zielgerichtet einige Sonnenblumensamen oder eine Nuss und fliegt wieder davon. Er legt wie das Eichhörnchen Wintervorräte an, die das ganze Jahr über unter Bewachung stehen, Eindringlinge werden energisch verjagt.
Unser Kleiber war etwas bequem, er hat seine Vorratskammer bei mir im Garten angelegt. In jeder Mauerritze und jedem noch so kleinem Versteck hat er eine Erdnuss rein gestopft. Bin mal auf den Frühling gespannt, wenn die Gartenarbeit beginnt, wie der kleine Vogel den Eindringling verjagen will 😉
War schon bei der Wohnungseinrichtung Fleiß gefragt, müssen die Kleibereltern für das Füttern der Jungen nocheinmal einen Gang zulegen. Fünfzehn Futterflüge je Stunde sind keine Seltenheit, nur gelegentlich ist Zeit für eine Pause. Wenigstens schlafen die Jungkleiber – anders als der menschliche Nachwuchs – die Nacht durch, so dass die Eltern ebenfals Ruhe finden. Mit Sonnenaufgang ist es jedoch schon wieder vorbei.

In fast jeder Lebenslage macht der Kleiber den Eindruck eines Vogels, der weiß, was er will. Dabei scheint er permanent unter Zeitdruck zu stehen, alles muss schnell gehen. Also immer im Stress nie Zeit. Fast menschlich 🙁
Alles im allem ist der Kleiber ein wirklich interessanter, schöner Vogel und ich hoffe ich habe ihn gut in Szene gesetzt.

Über Kommentare würde ich mich freuen 😉

 

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