Ein Bart wie Dschingis Kahn………………….

und die hellen klaren Augen der Bartmeise stechen sofort ins Auge. Hinzu kommt der blaugraue Kopf und ein gelblicher Schnabel. Anders als das Männchen, besitzt das Weibchen der Bartmeise nicht die schwarzen Bartstreifen und ist im Allgemeinen nicht so auffällig gefärbt. Ich finde es aber nicht minder schön mit seinen Pastelltönen aus Gelb und Braun. Ähnlich wie bei den Schwanzmeisen ist der lange Schwanz ein auffälliges Merkmal.

                                                

Schon lange wollte ich den tollen Vogel einmal sehen und fotografieren. Ich hatte noch ein paar Tage Resturlaub, die ich für meine Fototour nehmen wollte.

Gesagt getan –  voller Vorfreude fuhr ich zu meinem Ziel zum Federsee bei Bad Buchau. Der Federsee ist ein Naturschutzgebiet und bekannt für seine Vogelvielfalt.Viele Zugvögel überwintern an dem schönem See, unter anderem auch die Bartmeise.

Nach 2,5 Stunden Fahrt kam ich endlich an. Eigentlich wollte ich zum Sonnenaufgang da sein, es wurde aber doch etwas später und die Sonne war schon aufgegangen, so ein Pech.

Aber egal, Bartmeisen – ich komme.

Am Parkplatz angekommen packte ich meinen Rucksack und machte mich auf den Weg, ich habe gelesen, dass die Bartmeisen einen Lieblingsplatz haben.

Der Nabu streut immer etwas Quarzsand auf den Steg und dorthin kommen sie immer recht zuverlässig um den Sand zu fressen.

Die Bartmeise ist den Sommer über im Norden und ernährt sich hauptsächlich von Insekten, Larven und Würmern. Im Winter stellt sie ihre Nahrung um und frisst hauptsächlich Sämereien (Schilfsamen). Damit sie den Schilfsamen besser verdauen kann, nimmt sie zusätzlich kleine Sandkörner auf. Diese unterstützen die Zerkleinerung der Sämereien im Magen.  In dieser Umstellungsphase bekommt man die  Bartmeisen am häufigsten zu sehen.

Ja und dann sah ich sie, nebeneinander stehend, eine ganze Gruppe auf einmal. Ganz aufgeregt dribbelten sie von einem auf den anderen Fuß. Langsam ging ich weiter, ich wollte ja keinen von ihnen erschrecken. Ich packte meine Kamera aus und gesellte mich zu der bunten Runde. Zu den 15 Fotografen, die wohl die gleiche Idee hatten wie ich.

Aaaaaaaaaaaahhhhhhhhhhh

Na ja, ich mit den Bartmeisen, das hatte ich mir etwas ruhiger vorgestellt 😉

Aber natürlich wollen auch andere Fotografen den tollen Vogel sehen und fotografieren und der Federsee ist ja kein Geheimtipp, da bleibt es nicht aus weitere Vogelliebhaber zu treffen.

Nun hieß es warten. Zuverlässig zwischen 8 und 9.00 Uhr kommen sie, erzählte mir mein Nachbar zur Rechten. Letztes Jahr waren es ganz viele, erzählte mir mein Nachbar zur Linken.

Also alles Wiederholungstäter, die wussten bestimmt wo sie kommen, ich war also am rechten Platz. Sie hatten Recht: halb 9 hörte man das erste Zwitschern und es machte sich eine gewisse Unruhe bemerkbar.

Dann ging es los. Um mich herum ratterten die Fotos im Serienmodus.

Und tatsächlich – da waren sie. So schöne Vögel. Ganz tolle Farben und die Männchen sehen so witzig aus mit ihrem Bart. Ach ja, ich wollte ja noch Fotos machen. Schnell knipste ich noch ein paar.

Irgendwie doch schwerer als ich dachte, sie waren doch recht flink unterwegs. Ich war schon glücklich damit, ein paar von Ihnen gesehen zu haben und am nächsten Tag würde es bestimmt besser klappen.

Ich verließ die illustere Gruppe und machte mich alleine auf den Weg den Federsee zu erkunden. Je weiter ich von dem Steg wegkam, um so ruhiger wurde es. Das war schon eher meine Welt: ich und die Natur.

Der Federsee hat noch mehr zu bieten als nur die Bartmeise. Ganz toll finde ich den 1,5 km langen Steg, der bis in die Mitte des Sees führt. Gerade bei Sonnenauf – und Untergang bietet er viele Möglichkeiten zum fotografieren und ist immer eine Reise wert.

6.00 Uhr der Wecker klingelte. Ich machte mich auf den Weg, heute wollte ich doch früher zum See.

Es hatte in der Nacht den ersten Frost gegeben, er bedeckte das Schilf und eine dicke Nebelsuppe hing über dem See.

Während die Sonne sich hinter dem Nebel hoch kämpfte, maschierte ich zielstrebig zum Bartmeisen Steg.

Heute Morgen war ich fast die erste, aber wie auch schon am Vortag kamen im Laufe der Zeit noch einige Fotografen dazu. Da Fotografen natürlich nette Leute sind, wurde es auch nicht langweilig:-) und das Warten auf die Bartmeisen wurde durch interessante Gespräche verkürzt.

Die Vögel kamen zu meiner Freude pünktlich. Leider wollte die Sonne nicht so recht und es blieb doch recht frisch.

Total durchgefroren beschloss ich dann gegen 12.00 zurück zum Hotel zu gehen um mich aufzuwärmen. Später wollte ich nochmal zurückkommen um evtl. den Sonnenuntergang und die blaue Stunde zu sehen. Es war dann auch deutlich ruhiger, je dunkler es wurde.

Den letzter Tag meines Ausfluges wollte ich nochmal nutzen. Ich stand früh auf und die aufgehende Sonne begrüßte mich am See. Den Vormittag verbrachte ich nochmal mit den Bartmeisen und seinen Anhängern. 🙂 Danach machte ich mich auf den Heimweg. Mein Ausflug hatte sich auf jeden Fall gelohnt. Ich habe tolle Leute kennengelernt und ein paar schöne Bilder gemacht, obwohl ich ganz bestimmt noch steigerungsfähig bin.

Zum Glück kommen die Bartmeisen zuverlässig jedes Jahr wieder.

Zu Hause angekommen las ich noch, dass Bartmeisen sich schon in ihrem Jugendkleid zu Paaren zusammen finden und dann ein Leben lang unzertrennlich sind.

Ein schöner und beachtlicher Gedanke, wie ich finde.

 

Über Kommentare würde ich mich freuen 😉

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